Jahreskreis-Fruehling

Wofür steht der Frühling im Jahreskreis?

Kannst du spüren, dass dein Energielevel über das Jahr hinweg nicht konstant ist, sondern schwankt? In unserem Alltag haben wir nur selten ausreichend Raum und Gelegenheit, diesen unterschiedlichen Energielevels nachzugeben oder sie überhaupt bewusst wahrzunehmen. Schließlich wird von uns über das ganze Jahr hinweg eine konstante Leistung erwartet. Im Einklang mit der Natur um uns herum und damit mit unserer eigenen Natur steht das aber nicht.

 

Der keltische Jahreskreis

Die Kelten wussten das und haben das Jahr mit dem Jahreskreis in verschiedene Phasen aufgeteilt und mit den Jahreskreisfesten gemeinschaftlich zelebriert. Jedes Fest beendete eine Phase und hieß eine neue willkommen. Auf diese Weise handelten sie nach der eigenen Energie und ließen sie in ihre Lebensgestaltung einfließen. Selbstverständlich spielten dabei auch äußere Notwendigkeiten eine entscheidende Rolle, denn das Leben damals war wesentlich stärker mit der Natur und ihren Bedingungen verbunden als unser heutiges Dasein. Unser Leben hingegen ist von den Zyklen der Natur weitgehend entkoppelt.

Gerade deswegen können wir aus den Lehren der Kelten für unseren eigenen Lebenswandel Einiges mitnehmen, um ein mental gesünderes Leben zu führen.

 

Fruehling-Jahreskreis

Die Tier- und Pflanzenwelt gibt nach der Ruhe des Winters neue Energien frei

 

Nach dem keltischen Jahreskreis ist jede Jahreszeit mit einem bestimmten Energiefluss verbunden, der Möglichkeiten und Grenzen setzt. Es gilt, die jeweiligen Grenzen wahrzunehmen und zu respektieren und andererseits die Möglichkeiten jeder Phase voll auszuschöpfen.

Der Frühling steht dabei für die Rückkehr des Lichts und das Erwachen des Lebens, das sich voller neuer Kraft seinen Weg bahnt. Zu diesem Anlass wurde das Ostara-Fest gefeiert, die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche. Es wird auch heute noch um den 21. März herum begangen und läutet den Übergang ins Neue ein.

 

Im Frühling wird das Leben wieder sichtbar

Auch im Christentum gibt es mit dem Osterfest eine Würdigung der Auferstehung. Das Ei symbolisiert dabei Fruchtbarkeit und neues Leben, der Hase steht für Lebendigkeit und Fortpflanzung.

Die Natur beginnt ihre Entfaltung mit den Frühblühern wie Schneeglöckchen, Krokus, Winterling, Buschwindröschen, Waldveilchen und Hyazinthe. Zu den Bäumen, die früh wieder in ihr grünes Blattkleid zurückkehren, gehören die Birke und die Buche. Meist im März beginnt die Mandelblüte, die Zugvögel kehren zu uns in ihre Brutgebiete zurück, erste Schmetterlinge sind wieder sichtbar und Jungtiere werden geboren.

 

Jahreskreis-Ostern

Auch das Osterfest ist der Rückkehr des Lebens gewidmet

 

Die Pflanzen- und Tierwelt hat den Winter überstanden, indem sie zur Ruhe gekehrt ist und ihren Energieverbrauch gesenkt hat. Die neue Energie wird für das eingesetzt, was das Leben voranbringt. Davon dürfen wir uns etwas abgucken.
 

Was kann der Frühling im Jahreskreis für mich bedeuten?

Wenn wir uns auf die Energie des Frühlings einlassen, so spiegelt er auch für uns die Zeit des Erblühens und des Aufkommens neuer Schaffenskraft wider. Er steht für Kreativität, Bewegung und Aktivität. Es darf Neues entstehen und wachsen, wir nehmen neue Projekte und Vorhaben in Angriff, wir bereiten Erfolge vor. So wie auch die Natur wieder zum Leben erwacht und sich in ihrer Vielfalt zeigt, blüht auch unser Leben auf und wird mit neuem Elan nach der Ruhephase des Winters wieder bunt und lebendig.

Wir dürfen mit Vorfreude Pläne schmieden, ausleben, was in uns steckt, in die Tat umsetzen, was wir gedanklich bereits ausarbeiten. Wir dürfen selbstbestimmt festlegen, worauf wir unsere neu aufkommende Energie fokussieren möchten. Was soll die neue Energiephase mit sich bringen? Was soll sich neu in unserem Leben entfalten?

Damit gleichzeitig verbunden ist das Loslassen von Altem. Was soll im vorherigen Lebensabschnitt verbleiben und losgelassen werden?

 

Wie kann ich den Jahreskreis-Frühling konkret für mich nutzen?

Ritual des Loslassens und des Willkommen-Heißens
Schaffe dir für das Verabschieden von Altem ein Ritual des Loslassens und des Neu-Willkommen-Heißens. Notiere dir auf je einem Bogen drei Dinge, die du nun hinter dir lassen möchtest, und drei Dinge, von denen du mehr haben möchtest in deinem Leben. Das kann sich auf Beschäftigungen beziehen, auf Gegenstände, auf Gewohnheiten und Hobbys, auf die berufliche Ausrichtung bis hin zu Beziehungen, die du loslassen oder intensiver leben möchtest.

Falte beide Bögen zusammen und nimm‘ dir erst den Bogen des Loslassens in beide Hände. Vergegenwärtige dir die Punkte, die du aufgeschrieben hast. Mach‘ dir bewusst, warum du sie loslassen möchtest. Und dann verabschiede sie. Reiße den Bogen in kleine Teile und entsorge ihn. Lass‘ ihn hinter dir.

Nun hast du im wörtlichen und im übertragenen Sinn die Hände frei für Neues. Leg‘ dir den Bogen des Willkommenen in die Hände und lasse dich auf die Vorfreude ein, die er mit sich bringt. Verinnerliche die Punkte, die sich nun neu entfalten dürfen. Visualisiere vor deinem inneren Auge, was du aufgeschrieben hast, wie es sich anfühlt, was es für dich bedeutet. Wenn du magst, glätte den Bogen und hänge ihn dir gut sichtbar auf, um regelmäßig daran erinnert zu werden.

Begleite das Ritual mit milden Räucherkräutern. Bei uns im Shop findest du die passenden Räuchermischungen.

 

Jahreskreis-Natur-Fruehling

Im Frühling lässt sich das neu erwachende Leben überall beobachten

 

Welche Routinen kann ich den ganzen Frühling über beibehalten?

Nah an der Natur zu sein, tut uns immer gut. In jeder Lebensphase und in jeder Jahreszeit. Der Frühling macht es uns leicht, raus zu gehen und die Natur zu erleben und zu entdecken.

Nature Journaling im Frühling

Gerade jetzt lohnt es sich, mit dem Nature Journaling zu beginnen oder es wieder neu aufzugreifen. Schließlich kannst du die Natur nun vom Beginn ihres Lebenszyklus an in deinem Nature Journal begleiten. Alles, was neu wächst oder geboren wird, kannst du beobachten und festhalten und dadurch genauer kennenlernen und verstehen. Du kannst dabei auf die vier Elemente schauen:

  • Luft: Nimm' die energiebringende Frühlingsluft wahr und genieße es, die Vögel im Flug beobachten
  • Feuer: die Wärme der Sonne lässt Neues wie auf Knopfdruck wachsen, dabei ist es faszinierend, Schatten- und Sonnenplätze zu vergleichen
  • Erde: die Erde bringt eine Schar an bunten Pflanzen hervor, sie alle kannst du nun hervorragend zeichnen und dich an ihrer Vielfalt und ihrem Wachstum erfreuen
  • Wasser: Beobachte und genieße, wie das Wasser neues Leben ermöglicht und bestehendes aufrechterhält, zum Beispiel durch Regen, Flussgebiete oder gespeichertes Grundwasser

Wenn du dich so intensiv mit der Natur beschäftigst, kehrt ihre Energie direkt zu dir zurück – versprochen!

 

Ein Dankbarkeitstagebuch führen

Du kannst auch ein Dankbarkeitstagebuch in der Natur führen. Dazu suchst du dir einfach einen Platz in der Natur, an dem du dich wohlfühlst und den du ohne Schwierigkeiten aufsuchen kannst. In deinem Tagebuch hältst du fest, was für dich dein Leben schön und besonders macht. Kleine Momente, große Erlebnisse, Zeiten mit Mensch und Tier, die dir viel bedeuten. Du kannst dich speziell im Frühling auf Aspekte der Entfaltung, der Energie, des Loslassens und des Erwachens konzentrieren.

Diese pflichtenfreie Zeit in der Natur – egal, wie kurz sie auch sein mag – schafft Verbindung zum Äußeren und zu dir selbst und jeder kleine Moment, den du dir dafür nimmst, zahlt sich aus.

 

Fruehling-Blumen-Kraeuter

Wilde Kräuter eignen sich wunderbar für gesunde Rezepte

 

Keltisches Frühlingsrezept: Neun-Kräuter-Suppe

Die neue Energie kannst du auch in deine Ernährung einfließen lassen. Zu den Bräuchen der Kelten gehörte die Zubereitung einer Neunkräutersuppe, um die Energie der Frühlingskräuter aufzunehmen, so zum Beispiel von Gänseblümchen, Brunnenkresse, Bärlauch, Brennnessel, Sauerampfer, Giersch, Gundermann, Löwenzahn, Spitzwegerich, Vogelmiere, Wiesenschaumkraut, Knoblauchsrauke oder Schafgarbe. Beim NABU findest du ein leckeres Rezept dafür.

Wenn wir uns auf all das einlassen, was die Natur uns schenkt, bedeutet das für uns eine Jahreszeit voller Frühlingsgefühle, Zufriedenheit, Neugierde und Lebendigkeit. Lass‘ uns also im Sinne des Jahreskreises ins Neue aufbrechen!

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